Vom 06. bis 08. Dezember hat sich das Team der SG-Gestaltung in Dresden zu einem Wahlkampf-Review getroffen.
Einen ausführlichen Bericht hierzu findet ihr unter: http://gestaltung.piratenpartei.de/das-mit-dem-reallife-bcm13/

Die für uns relevantesten Punkte aus NRW-Sicht waren die Manöverkritik an den vorhandenen Strukturen des Entstehungsprozesses der Plakatserie, sowie die Verzahnung der Kreativen-NRW mit der Bundes-SG.

Die Struktur

Wie lief es also bei uns in NRW? Was war positiv – was negativ? Welche Kritikpunkte gab es, und was können wir daraus lernen, um noch effizienter zu werden?
Besonders erfreulich aus unserer Sicht ist die Tatsache, dass 99% aller eingereichten Aufträge auch abgewickelt wurden, nachdem wir unseren Bestellprozess auf das Auftragsformular umgestellt haben. Insgesamt handelt es sich hierbei um weit mehr als 400 Jobs, die von uns abgearbeitet wurden. Diese positive Bilanz hat die Bundes-SG nun zum Anlass genommen, ebenfalls für alle künftigen Aufträge unser Formular zu nutzen.

Leider mussten wir aber auch feststellen, dass an einigen Stellen unnötig Arbeit entstanden ist, da Aufträge quasi mehrfach erledigt wurden – von uns und von Gliederungen anderer Bundesländer.
Damit diese Mehrbelastung für den zukünftigen Wahlkampf vermieden werden kann, haben wir uns dazu entschlossen, unser Trello-Board wieder in das Board der SG-Gestaltung zu integrieren. Dies macht natürlich nur Sinn, wenn hier sauber nachgehalten wird, was von den Gestaltern auch umgesetzt worden ist. Daher sollen die erledigten Jobs zeitnah im Blog abgelegt werden, damit andere Gliederungen und Verbände Einblick in unsere Arbeit bekommen und sich hier aus einem Pool von erledigten Arbeiten bedienen können.
Dies hatten wir ursprünglich auch bereits für NRW angestrebt, allerdings war dies leider aus personeller Sicht nicht umsetzbar.
Da es nun hierfür eine bundesweite Ausschreibung geben soll, sehen wir dem zukünftig aber positiv entgegen.

Das Bundestagswahl-Design

Wir haben alle uns angetragenen Kritikpunkte in die Diskussion zu zukünftigen Designs eingebracht. Dies beinhaltete mehrheitlich die Kritik an der schlechten Lesbarkeit der Plakate und der Menge an Motiven, die zum Einsatz kamen. Viel Kritik gab es aber auch zu der Wahl der Motive und den verwendeten Slogans.
Die letzten beiden Punkte sind aus unserer Sicht dem Entstehungsprozess geschuldet, der uns von oben vorgegeben worden ist. So wurden Grunddesigns immer wieder erneut zur Nachbearbeitung in Abstimmung gegeben und die Slogans letztendlich durch die breite Basis vorgegeben. Dies ist basisdemokratisch prinzipiell zwar wünschenswert, verhindert aber an anderer Stelle erheblich die Möglichkeiten gestalterisch effektiv zu sein.
Die verwendeten Sprüche waren teilweise viel zu lang und entstanden losgelöst von Motiven, so dass die beauftragten Designer letztendlich keine Möglichkeit mehr hatten, eine vernünftige Bildsprache zu entwickeln. Wenn Motiv und Aussage allerdings miteinander einhergehen, kann man wesentlich ansprechendere Plakate gestalten.
Dies hat sich besonders durch einige individuell entstanden Motive gezeigt, wie dem Merkelator oder dem Wombat.
Hier muss zukünftig einfach mehr Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Gestalter gelegt werden.

Die Europawahl-Kampagne

Leider lag uns zum Gestalterbarcamp noch kein Design für die kommende Europawahl vor, da zu diesem Zeitpunkt auch noch kein Logo für die Europa-Piraten existierte. Es kam aber bereits klar zum Ausdruck, dass sich die kommende Kampagne zwangsläufig an dem BTW-Design orientieren wird.

Was bedeutet das alles nun für die anstehenden Kommunalwahlen?

Da wir davon ausgehen müssen, dass in alter Piratenmanier die Plakate der BTW-Kampagne wieder aus dem Keller geholt werden, müssen wir ein Design entwickeln, was sich optisch an der vorangegangenen Kampagne orientiert. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass es noch weitere Motive für die Europawahl gibt, gilt es zu verhindern, dass wir zu viele unterschiedliche Kampagnen an den Laternen hängen haben.
Das kommende Kommunaldesign wird also die vorher benannten Kritikpunkte aufgreifen und optisch griffiger daherkommen. Die Gestalter aus NRW werden sich hierzu in kleinem Kreis zusammensetzen und bis Ende des Jahres ein geeignetes Design entwickeln. Da die Wahlen mehrheitlich kommunale Themen behandeln, wird es daher von unserer Seite auch keine Vorgaben für einzelne Motive geben. Wir werden den einzelnen Gliederungen lediglich Designs zur Auswahl geben; sowohl für Text- als auch für Bildplakate.
Die verwendeten Themen müssen uns letztendlich von den Kommunen vorgegeben werden. Aufgrund der Menge der zu erwartenden Jobs, werden wir unserer Serviceangebot aber auch in einigen Bereichen einschränken müssen. Sofern die Piraten in den einzelnen Städten Personenplakate wünschen, so müssen uns zukünftig freigestellte Bilder zu Verfügung gestellt werden. Der Zeitaufwand für die grafische Nachbearbeitung ist mit unserer dünnen Personaldecke sonst einfach nicht zu stemmen.